Sonntag, 22. Dezember 2013

Nosokomiale Infektionen


Nosokomiale Infektionen sind Mikrobielle Infektionen die man sich im Krankenhaus erworben hat aufgrund mangelnder Krankenhaushygiene.

  • Sie ist unabhängig davon ob Symptome sichtbar sind oder nicht.
  • Sie ist unabhängig von der ursächlichen Erkrankung
  • Die meisten Nosokomialen Infektionen haben eine Inkubationszeit von 48h
  • Eine Infektion die 48h oder Länger nach KKH Aufenthalt auftritt und noch nicht in der Inkubationszeit lagen wird auch als Nosokomiale Infektion klassifiziert.

Zunahme Nosokomialer Infektionen trotz verbessertem Hygienemanagement

  • Immer mehr Patienten mit Immunschwäche werden im KKH behandelt (Alte Menschen )
  • Immer mehr Invasive Eingriffe aufgrund fortgeschrittener Operationstechniken
  • Immer häufigere Apparative Einsätze mit erhöhten Infektionsrisiko
  • Immer häufiger werden therapeutische Maßnahmen durchgeführt die die Abwehrkräfte herabsetzen (Zb. Zytostatika)
Wichtigste Gegenmaßnahme ist Hygienische Händedesinfektion!

Statistik: 6-11 Patienten pro 100 Patienten stecken sich mit Nosokomialen Infektionen an.


Pathogenese (Krankheitsentstehung)  Nosokomialer Infektionen

  • Immer mehr Zugänge werden dem Patienten im Rahmen Invasiver Eingriffe gelegt.
  • Diese sind Eintrittsstellen für Keime
  • Zb. ZVK, Harnwegskatheter, Tuben, Liquorableitungen (Auslöser für Meningiten )
  • Die Erreger heften sich beispielsweise an das Kunststoffmaterial der Katheter und haben somit freie Fahrt in den Körper 
Daher immer Sauber und hygienisch arbeiten !

Beispiel

Verlauf

  • Können bei Antibiotikaresitenzen bis zum Tod führen aufgrund Nosokomialer Sepsis durch Multiorganversagen
Problematik ist die zunehmende Resistenz der Krankheitserreger gegen Antibiotika aufgrund ständiger Gabe von Antibiotika, dies kann bis zur Unnbeherrschbarkeit von Infektionskrankheiten führen.

Unterscheidung Nosokomialer Infektionen

  • Endogene Infektionen (Standortwechsel des Erregers im Patienten selbst, zb. Gasbrand nach OP)
  • Exogene Infektionen (Übertragung des Erregers von außen auf den Patienten sog. Kreuzinfektionen )

Homologe Infektionskette

  • Übertragung von Erregern zwischen der selben Arten
  • Die Übertragung von Mensch zu Mensch wird antrophonose genannt.

Heterologe Infektionskette

  • Die Übertragung von Erregern zwischen Wirten unterschiedlicher Arten
  • Die Antropozoonose bezeichnen die Zoonosen des Mensche

Erreger Nosokomialer Infektionen

  • Alle Mikroorganismen die sich bei 37° vermehren können
  • Vor allem fakultativ pathogene Mikroorganismen, die in Haut Nase, Rachen und Darm vorkommen.
  • Selbst bei Keimträgern ohne klinische Symptome
  • Sie können sich auch in der Umgebung befinden.

Erregerreservoir Mensch

  • Erkrankte, asymptomatisch, infizierte in Ausheilen begriffene Personen
  • Asymptomatische Besiedlung zb. des Nasen/Rachenraumes mit virulenten Erregern ohne das der Betroffene erkrankt
  • Dauerausscheider zb. von Salmonellen stellen dabei ein länger andauerndes Reservoir für den Erreger dar, und können die Infektionsquelle für Größere Krankheitsausbrüche sein. (Zb. In der Kantinenküche)

Erregerreservoir Tier

  • Natürliches Erregerreservoir für sog. Antrophozoonosen

Erregerreservoir Biotop

  • Erreger die weder auf Mensch noch auf Tier als Reservoir angewiesen sind (Legionellen im Wasser)

Infektionsdispositionen von Patienten

  • Eingeschränkte Mobilität  sorgt für eine minderbelüftung der Atemwege und für Druckulcera (Dekubiti)
  • herabgesetzte Atemfunktion sorgt für Atemwegsinfektion
  • Bewußtseinseintrübung sorgt für Aspirationsgefahr
  • Dünne Haut, Wunden sorgt für Haut und Wundinfektionen
  • Geringer Säuregehalt der Magensäure sorgt für Infektionen des Verdauungstrakt
  • Restharnbildung (Prostata vergrößert ) sorgt für Harnwegsinfektionen weil die Blase nicht komplett entleert wird
  • Häufige Antibiotikagabe sorgt für Kolonisation resistenter Erreger
  • Multimorbidität, Tumorleiden sorgt für ein herabgesetztes Immunsystem (z.b. durch Chemotherapie )

Infektionsquellen

  • Lebende Quellen (Personal, Patienten, Besucher )
  • Übertragung der Erreger über die Hände
  • Unbelebte Reservoire (Türklinken, Flaschen, Waschbecken, Eiswürfel, Blumen ...)

Infektionswege

  • Kontaktinfektionen zb. bei Händeschütteln, oder direkte Übertragung durch eine Kontaminationsquelle
  • Schmierinfektion = indirekte Kontaktinfektionen, indirekte Übertragung über eine Kontaminationsquelle
  • Aerogene Infektionen = Verbreitung in der Luft
  • Alimenteäre Nosokomiale Infektionen werden über Nahrungsmittel übertragen
  • Transmissive Nosokomiale Infektionen  = Übertragung durch tierische Schädlinge

Prophylaxen

  • Jeden Patienten bei Aufnahme präventiv auf MRSA untersuchen.
  • Kontrolle & Registration jedes Infektes
  • Wirksame Desinfektion / Sterilisation, insbesondere Händedesinfektion
  • Gezielte und Konsequente Anwendung von Antibiotika und Chemotherapeutika
  • Organisatiorische Maßnahmen bei Therapie und Pflege (Schutzmaßnahmen)
  • Baulich Funktionelle Maßnahmen (Isolation )

Risikobereiche für das Auftreten Nosokomiale Infektionen

  • Krankenhaus
  • OP Ambulanzen
  • Rehakliniken
  • Dialyseeinrichtungen
  • Tageskliniken
  • Entbindungseinrichtungen
  • Arztpraxen/ Humanmedizinische Heilpraktikerpraxen
  • (Überall wo viele Patienten sind )

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