Montag, 13. Januar 2014

Anatomie, Histologie/ Das Nervengewebe

Anatomie, Histologie/ Das Nervengewebe


Hier seht ihr den neuesten Schrei auf dem Neurologiekarneval
Nervenkostüm
Scherz beiseite, Vater Ernst kommt.
Dies ist eine nicht all zu detaillierte Zeichnung einer Nervenzelle. Zu den Details kommen wir später. Nervenzellen (Neuronen) haben die Aufgabe Reize aufzunehmen und weiter zu leiten. Quasi der Nachrichtenkorrespondent des Körpers.
Da eine einzelnes Neuron natürlich nicht alles allein verteilen kann, gibt es ein ganzes Netz von Nervengewebe im Körper, den sogenannten Nervenbahnen.
Man kann sich das in etwa wie ein Autobahnnetz vorstellen auf denen die Reize weitergeleitet werden. Ähnlich dem stille Post Prinzip, nur das hier weniger Fehler beim Weitersagen entstehen, und das mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit.

Mit ca 360km/h wird da gearbeitet. Wer bei 100 km/h schon mal die Hand zum Autofenster raus gehalten hat, kann sich davon eine Relation ableiten wie unheimlich schnell das von statten geht.

Wo finde ich denn Nervengewebe und wie erkenne ich es?

Hauptsächlich im Gehirn und im Rückenmark sowie den peripheren Nervenbahnen, aber auch im Darm und auf der Netzhaut.
Zu erkennen ist es an der Zellstruktur und an der Farbe. Im lebenden Organismus hat Nervengewebe die Farbe Rosa bis Weiß. Jedoch spricht man grauer und weißer Substanz, da in Formalin präpariertes Nervengewebe Grau wird. Daher auch der Ausdruck graue Zellen
In der grauen Substanz werden die Nervenimpulse verarbeitet und von der weisen Substanz werden sie geleitet. Im Gehirn sind die Neuronen sehr dicht vernetzt und mit verhältnismäßig wenig Gliazellen durchzogen. Im Gegensatz zu den Leitungsbahnen wo die Vernetzung der Neuronen eher gering ist und die Gliazellen für das nötige Grundgerüst zuständig sind.
Bildlich stark vereinfacht vorgestellt bilden die Gliazellen die Autobahn und die Neuronen die Postautos mit den Informationsbriefen.

Wie ist das Nervengewebe als solches aufgebaut?

Da gibt es zum einen die Neuronen die für die eigentliche Reizweiterleitung zuständig sind,und zum anderen gibt es Gliazellen, die eine Hilfs und Stützaufgabe haben.

Neuronen

Wie so ein Neuron nun ganz genau aufgebaut ist seht ihr hier.  Die vielen kleinen Verästelung (Dentriten) sind dafür gemacht mit anderen Neuronen zu Kommunizieren, in dem sie ineinander greifen, bzw an einander andocken können.
Neuronen übertragen ihre Information über Elektrische Ladungen die mit verschiedenen Potentialen codiert sind. Es werden sogenannte Ionenkanäle in der Zellmembran geöffnet die Ionen ein und ausströmen lasen um so die Ladung der Zelle zu ändern.
Es kommt nicht von ungefähr wenn es heißt wir sind geladen und stehen unter Spannung, wenn wir Stress haben. Denn gerade bei Stress arbeiten unsere Neuronen auf Hochtouren.

Gliazellen

Glia kommt aus dem Griechischem und bedeutet Leim/Kitt.  Die Grundfunktion der Gliazellen ist auch eine Kitfunktion, bzw. eine Stützfunktion. Zu beginn der Erforschung des Nervengewebes dachte man es sei die einzige Funktion der Gliazellen.
Inzwischen weiß man jedoch das diese auch Filter und Schutzfunktionen haben. Sie halten die für die Nervenzellen erforderliche biochemische Umgebung aufrecht, produziert für die Nervenfunktion erforderliche Substanzen, entsorgt störende Stoffwechselprodukte und bekämpft eindringende Mikroorganismen. In den neueren Forschungen hat man inzwischen auch festgestellt das die Gliazellen die Nervenbahnen in ihrer Stützfunktion ausbauen und verfestigen, sowie neue Bahnen und Verknüpfungen aufbaut wenn alte Nervenbahnen geschädigt sind. 

Nützlich ist dieses Wissen hauptsächlich in der medizinischen Forschung um Patienten mit Nervenschädigung besser medizinisch unterstützen zu können. z.B. nach einem Schlaganfall, bei Neuropathien, oder für die nähere Zukunft in der Ansteuerung von intelligenten Prothesen.
Dazu gibt es später dann genaueres in einem Artikel über das Nervensystem als solches. Das würde hier zu weit vom Thema Nervengewebe wegführen.

Quellen:

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