Donnerstag, 2. Januar 2014

Aufbau des Körpers, Gewebe, Bindegewebe und Stützgewebe


Allgemeines zum Binde und Stützgewebe

Bindegewebe findet man in verschiedenen Formen im Körper. Unter anderem als lockeres und straffes, kollagenes Bindegewebe. Sowie Knorpel, Knochen, Fettgewebe.

Binde und Stützgewebe zeichnen sich durch 2 Eigenschaften aus.

  • Die fixen (ortsfesten) Zellen (Fibrozytosen) liegen im Zellverband nicht fest beieinander sondern zeichnen sich durch große Zellzwischenräume aus.
  • Der Zellzwischenraum ist von der Extrazellularmatrix erfüllt, die je nach Bindegewebstyp sehr unterschiedlich ausfällt. Das geht von den Fasern des lockeren Bindegewebes, bis hin zur mineralischen Matrix des Knochen.
Die Extrazellularmatrix bestimmt weitestgehend die Eigenschaft des Bindegewebstyps.

Welche formen des Bindegewebe gibt es?

  • Mesenchym (Embryonales Bindegewebe)
  • Gallertartiges Bindegewebe
  • Retikuläres Bindegewebe
  • Kollagenes Bindegewebe (lockeres & straffes)
  • elastisches Bindegewebe
  • Fettgewebe (weises & braunes)

Das weise Fettgewebe

Das weise Fettgewebe kennt wohl so ziemlich jeder. Das ist das was wir auch umgangssprachlich als Hüftgold bezeichnen. In diesem Fall dient das Speicherfett unter der Haut als Reserve für schlechte Zeiten. Allerdings finden wir auch ein großes Netz aus diesem Fett um den Dickdarm der damit an Ort und Stelle gehalten wird. Dieses Speicherfett kann wieder abgebaut werden. Ganz im Gegensatz zum Baufett welches im Normalfall nicht wieder abgebaut wird. Das findet man unter anderem an folgenden Stellen: Handteller, Kniegelenk, Gesäß, Wangen, Orbitalfett (Polsterung von Körperhöhlen, zb. Augenhöhle)
Weiterhin dient weises Fettgewebe auch als Kälteschutz durch seine wärmeisolierende Wirkung.
Die Fettspeicherung erfolgt nur durch das Ausdehnen der Zellen, nicht durch Teilung. Wenn man sich die weisen Fettzellen unter dem Mikroskop anschaut  Fettzellen sieht man das sie nur einen schmalen Zytoplasmasaum und einen abgeflachten an den Rand gedrängten Zellkern besitzen. Außerdem besitzen sie nur einen einzelnen Fetttropfen und sind von der Basallamina umgeben.Das

Braune Fettgewebe

Braunes Fettgewebe kommt fast ausschließlich bei Säuglingen vor, und teilweise in der Aorta bei Erwachsenen. Im Gegensatz zum weisen Fettgewebe besitzen viele kleine Fetttropfen und ein „schaumiges“ Zytoplasma. Der Zellkern von braunem Fettgewebe ist Rund und zentral gelegen. Weiterhin besitzen diese Zellen viele Mitochondrien die zur direkten Wärmeproduktion verwendet werden. Hauptsächlich damit das Baby nicht friert. Schließlich hat das Baby im Anfangsstadium noch nicht viele Muskeln die für Wärme sorgen können. Wenn diese Muskeln von Anfang an da wären, wäre der Energieverbrauch auch wesentlich höher. Insofern ist das mit dem Braunen Fettgewebe schon eine geniale Lösung.

Das Stützgewebe der Knochen &Knorpel

Da gibt es nur zwei Sorten von Stützgewebe. Zum einen den Geflechtknochen und zum anderen den Lamellenknochen. Die Jeweilige Struktur des Stützgewebes gibt dem Knochen seine typische Eigenschaft.

Das Stützgewebe der Knorpel

Da gibt es 3 Arten. Den Hyalinen Knorpel, den Elastischen Knorpel und den Faserknorpel. Auch hier hat Mutter Natur das ganze so gedreht, das je nach Anwendungsgebiet jeder Knorpel seine besonderen Eigenschaften hat.
Der Hyaline Knorpel kommt in den meisten Gelenken zum Einsatz, und der elastische Knorpel ist am Ohr und am Kehldeckel zu finden. Den Faserknorpel findet man auch in vielen Gelenken, jedoch ist dieser nicht so langlebig in seiner Belastung. Knorpelgewebe wird kaum bis gar nicht durchblutet, das bedeutet einmal geschädigtes Knorpelgewebe wird nicht wieder regeneriert.
Wenn Knorpelgewebe geschädigt ist, hilft in der Regel nur eine Operation bei der das geschädigte Gewebe miteinander vernäht wird, lockere Stücken entfernt werden, und/ oder die Knorpelflächen geglättet werden, da sonst eine Verknöcherung der beschädigten Stelle stattfinden würde. Diese Verknöcherung geht dann meist mit einer Gelenkversteifung (Kontraktur) einher.

Die Zellen des Binde und Stützgewebe

Alle Arten des Binde und Stützgewebe gehen aus dem Mesenchym (embryonales Bindegewebe ) hervor.  Die Mesenchymzellen sind pluripotent und können sich in die späteren bindegewebsspezifischen Zellen differenzieren.

Interessantes und Wissenswertes, falls ihr mal solche Wörter im Arztbrief lest.

Es ist üblich aktive aufbauende Zellen mit der Endung blasten zu benennen und inaktive ruhende Zellen enden auf zyten
Osteoblasten / Osteozyten des Knochens
Chondroblasten / Chondrozyten des Knorpels
Fibroblasten /Fibrozyten beim Kollagenen Bindegewebe
Die Extrazellularmatrix (EZM) des Binde und Stützgewebe besteht aus zwei Hauptkomponenten

  • Fasern (Kollagene, elastische, retikuläre )
  • Proteoglykane und Glykosaminoglykane = lange lineare Kohlenhydrategruppen
Außerdem besteht sie aus verschiedenen Verbindungs und Haftproteinen. Diese sind jedoch nicht auf das Binde und Stützgewebe beschränkt, sondern kommen auch in anderen Gewebetypen vor.

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